Selbsthilfe

Unsere Erfahrungen mit dem 12-Schritte-Programm begannen 1994 in Lemgo (Deutschland) unter meiner Leitung. Im Rahmen einer überkonfessionellen christlichen Kulturkneipe erlebten bei uns Männer und Frauen zwischen 20 und 60 Jahren Veränderung und Hilfe bei Ängsten, psychischen Problemen und Abhängigkeiten. Etwa zur selben Zeit und unabhängig davon wurde in der Vineyard-Gemeinde Bern (Schweiz) unter der Leitung von Gero Herrendorff mit demselben 12-Schritte-Programm gearbeitet. Auch dort machten viele dieselben wertvollen und Leben verändernden Erfahrungen! Gott hat uns zusammengeführt. Das hat uns ermutigt zu weiteren Schritten…

Eigene Erfahrungen unserer 15-jährigen Praxis mit christlichen 12-Schritte-Gruppen, eine gründliche Beschäftigung mit den Prinzipien der 12 Schritte, die Literatur und Hilfe unserer amerikanischen Freundinnen und Freunde und viele wertvolle Rückmeldungen auf Schulungen von Gruppenteilnehmerinnen und Gruppenteilnehmern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz haben uns befähigt, dieses Endlich-Leben-Arbeitsbuch vorzulegen.
Millionen von Menschen haben weltweit durch Selbsthilfegruppen mit dem 12-Schritte-Programm Hilfe und Veränderung erlebt. Der Wert und die Bedeutung des 12-Schritte-Programms wurde uns selbst erst bewusst, als wir selbst in unseren Endlich-Leben-Gruppen erlebt haben, wie Heilung, Veränderung und Gelassenheit in das Leben von Menschen kam. Und das waren teilweise Menschen, die jahrelang sehnlichst nach Hilfe gesucht hatten. Gerade die neusten Nachrichten aus deutschen Gefängnissen, besonders aus dem Hochsicherheitsgefängnis Straubing, zeigen uns wie hilfreich mit dem Arbeitsbuch selbst in einem solch herausfordernden Umfeld gearbeitet werden kann.

Das Gruppenangebot mit besonderem Profil

Im Abstand von 15 Jahren können wir jetzt als Endlich-Leben-Netzwerk viel klarer verstehen und beschreiben, was eigentlich die besondere Berufung Gottes in der bisherigen Seelsorgelandschaft ist.
Das 12-Schritte-Programm kann bestimmten Menschen eine Veränderung moderieren. Und doch müssen und wollen wir gerne ­darauf hinweisen, dass es nur eines von verschiedenen Instrumenten ist, um in seelischen Krisensituationen Menschen zu helfen, mit sich zurechtzukommen. Unterschiedliche (Gruppen-)Seelsorgeanätze behalten ihre geschichtliche und biografische Begründung. Es gibt wohl nicht das Universalwerkzeug für Veränderungen oder die Universalmethode für alle Zeiten. Das macht uns bescheiden und demütig. Und doch merken wir, dass mindestens der Gruppenansatz eine entscheidende Ergänzung zu den bekannten Seelsorge-Werkzeugen (Einzelgespräche, Einzel-Beratung) und Therapien unterschiedlichster Fachrichtungen ist.
In einer individualistischen Gesellschaft ist das Angebot einer verbindlichen Gemeinschaft, wie sie eine Endlich-Leben-Gruppe bietet, eine wichtige Alternative – quasi ein Gegentrend. Es gehört zu der wesentlichen Ermutigung für die Gruppenteilnehmenden festzustellen, dass sie nicht allein sind mit ihren Schwierigkeiten. Hat jemand aus der Gruppe Veränderungen erlebt, kann dies zu einem ermutigenden Beispiel für die anderen werden. Es hat vielleicht sogar Modellcharakter und weckt Hoffnungen bei den anderen Gruppenteilnehmenden. Die Sehnsucht nach Veränderung werden so auf natürliche Weise in diesen Gruppen wach gehalten. Kleine oder auch  erstaunliche Veränderungen, die immer wieder berichtet werden, nähren dann die Glut der Hoffnung auf Heilung, Veränderung und Gelassenheit. Diese Effekte haben alle Gruppen.

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